Dossenheim, 01. Juli 2013. (red/zef) Die Umbaukosten für den Kindergarten sind in der Kurpfalzschule 191.000 Euro höher aus als gedacht: Das mit der Planung beauftragte Architekturbüro Hartmann und Hauss hat die Umbaukosten im November 2012 zu niedrig angesetzt, da kein Elektroplaner und Haustechniker an den Planungen beteiligt war. Aus dem Gemeinderat kam daher am Dienstag heftige Kritik am Vorgehen: Die Mitglieder erfuhren erst eine Woche, bevor sie die Ausschreibung beschließen sollten, von diesen hohen Mehrkosten. Der Beschluss fiel dennoch einstimmig. Ohne große Debatten wurden hingegen die Reinigungsleistungen für die gemeindlichen Liegenschaften vergeben.
 Von Ziad-Emanuel Farag
Wir dachten in der ersten Phase, wir könnten den Kindergarten ohne einen Haustechniker und Elektroplaner umbauen, das hat aber nicht geklappt,
sagte Christina Hauss vom Architekturbüro. Allein für die Erneuerung von Elektrokabeln fallen jetzt netto mehr als 40.000 Euro zusätzliche Kosten an, für die Sanitäranlagen gibt die Gemeinde 30.000 Euro und für die Heizkörper auch 20.000 Euro mehr aus als im November geplant. Damit steigen die Gesamtkosten von 890.262 Euro auf 1.081.392, 70 Euro.
Für uns als Architekten ist es heute schwierig, die Kosten für dem Umbau von Sanitär- und Elektroanlagen zu überblicken und mit den sich schnell ändernden Verordnungen stand zu halten,
begründte Christina Hauss die höheren Kosten. Darunter fielen selbst elementare Dinge wie Kindersicherungen von Steckdosen.
Ich habe damals gefragt, ob dieses Büro das gut macht und fühle mich darin nun bestätigt: Dass bei der Strom- und Wasserversorgung beim Umbau immer hohe Kosten entstehen, weiß man. Und nachschauen, ob Steckdosen eine Kindersicherung haben oder nicht, kann ich in der Zeit von November bis jetzt auch selber machen.
wie Dr. Thomas Katlun (Bündnis90/Die Güne) sehr harsch formulierte. Seine Fraktionskollegin Ute Zedler hätte sich mehr Zeit zur Beratung gewünscht, genauso wie Carlo Bonifer (SPD):
Der Gutachter war jetzt da und dann ist es üblich, dass er uns im Vorfeld Bericht erstattet. Jetzt machen wir das alles an einem Abend, das fördert nicht das Vertrauen, dass jetzt Schluss ist.
Dem entgegnete Bürgermeister Hans Lorenz:
Erst am 17. Juni haben wir in der Verwaltung eine neue Kostenzusammenstellung erhalten und haben sie in den Unterlagen eine Woche später vorgelegt. Wenn sich die Kosten erhöhen, wollen wir das sofort in den Gemeinderat geben.
Die 191.000 Euro Mehrkosten stießen ebenfalls auf Missbilligung:
Wir stimmen zu, es bleibt uns keine andere Wahl. Schon die 890.000 Euro Kosten haben mich erschrocken, jetzt sind es sogar noch fast 200.000 mehr. Man stelle sich vor, das macht ein Privatmann. Gott sei Dank macht es die Gemeinde,
sagte Eugen Reinhard (FDP). Ähnlich äußerte sich zuvor Cornelia Wesch, die Fraktionssprecherin der Freien Wähler. Bürgermeister Hans Lorenz pflichtete dem bei:
 Wir sind alle erschrocken.
Die Mehrkosten wurden dennoch einstimmig bewilligt und die Aufträge werden nun ausgeschrieben.
Vier Firmen sorgen künftig für Sauberkeit
Nicht kontrovers war hingegen die Vergabe der Reinigungsleistungen von gemeindlichen Liegenschaften. Künftig wird die Firma Allekotte-GmbH aus Heidelberg das Rathaus, das Feuerwehrgerätehaus und den Friedhof reinigen. Die Maseg-GmbhH aus Mannheim wird dafür sorgen, dass die Kurpfalzschule und die Neubergschule weiterhin sauber bleiben. Um die Hygiene der Jahnhalle, der Schauenberghalle, der Mühlbachhalle und des Hallenbads kümmert sich von nun an die Richard Wirth e.K. aus Heidelberg. Einmal im Jahr wird die abr-GmbH die Fenster aller genannten Objekte reinigen. Wie viel die Aufträge im einzelnen kosten, darf die Verwaltung laut eigener Aussage nicht mitteilen.
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